„Organizing Youtube“: IG Metall startet gemeinsam mit der Youtubers Union die FairTube-Kampagne.

Interessant: Die IG Metall startet gemeinsam mit der Youtubers Union die FairTube-Kampagne. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der YouTuber*innen.

Mehr dazu hier: Valentin Niebler 2019: Organizing YouTube – Warum sich YouTuber*innen für bessere Arbeitsbedingungen organisieren und was das mit der Zukunft von Internet-Plattformen zu tun hat. https://www.rosalux.de/publikation/id/41394/organizing-youtube vom 16.12.2019

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Lieferkettengesetz verabschieden – Unternehmen in die Verantwortung nehmen

Zwei von vielen Beispielen, die zeigen, dass ein Lieferkettengesetz nötig ist. Freiwillige Erklärungen von Unternehmen reichen nicht aus.

Textilindustrie

„Wenn an diesem Black Friday und Cyber Monday wieder millionenfach heruntergesetzte Textilien über Ladentheken geschoben oder online bestellt werden, wird die Lage der Textilarbeiterinnen in Bangladesch das Letzte sein, woran die Schnäppchenjäger*innen dabei denken. Man muss sie immer wieder daran erinnern, genauso wie die großen Textilkonzerne, die diese Bedingungen mit zu verantworten haben. Ein Lieferkettengesetz, wie es derzeit die Initiative Lieferkettengesetz fordert, zu deren Trägerorganisationen auch ver.di gehört, könnte sie zukünftig für ihre Geschäftspraktiken haftbar machen. Und zwar entlang ihrer gesamten Liefer- und Produktionskette.“ (https://www.verdi.de/themen/internationales/initiative-lieferkettengesetz)

Staudammbruch in Brasilien

Aktionstag für Menschenrechte


Arbeitswelten der Zukunft – Interview mit Stefan Lücking zum Wissenschaftsjahr 2018

Stefan Lücking stellt Szenarien über die Arbeitswelt der Zukunft vor und betont die Rolle von Regulierungen (Vereinbarungen). Mehr findet man hier: https://www.wissenschaftsjahr.de/2018/neues-aus-den-arbeitswelten/

Interessanter Blogbeitrag von Jürgen Weibler: „Sklaverei ist längst nicht Geschichte“

Auf dem Blog http://www.leadership-insiders.de  findet sich ein interessanter Beitrag über eine extreme Form der Ausbeutung: Sklaverei. Der Autor, Jürgen Weibler, weist darauf hin, dass Sklaverei keineswegs überwunden ist:

„Laut dem Global Slavery Index (GSI) fristeten in 2016 40.3 Millionen ihr Dasein in ausgelieferter Unfreiheit (davon 24.9 Mio. in Zwangsarbeit), wobei andere Schätzungen in Ermangelung einer verbindlichen Rechtsdefinition Werte zwischen 12 und 250 Millionen ausweisen.“ (https://www.leadership-insiders.de/sklaverei-ist-laengst-nicht-geschichte-fuehrungswissen-zum-mitreden)

Der Autor diskutiert – unter Verwendung von Literatur, deren Lektüre mir sehr lohnend erscheint – u.a., wie Unternehmen in die Verantwortung genommen werden können. Dazu könnten gesetzliche Regelungen zweckmäßig sein, die Unternehmen verpflichten, ihre Maßnahmen gegen Sklaverei zu dokumentieren. Im US-Bundestaat Kalifornien gelten bereits entsprechende Vorschriften.

Solche Maßnahmen sind eine gute Sache. Aber muss man nicht weitergehen? Ich will zwei Punkte zur Diskussion  stellen:

(1) Im Artikel wird auf die Berichte hingewiesen, die über die Unternehmen erstellt und dann veröffentlicht werden (http://www.ipoint-systems.com/newsroom/news-detail/companies-anti-slavery-performance-improves-ipoint-funded-study-reveals). Interessant wäre allerdings nicht nur die Veröffentlichung der Namen derjenigen Unternehmen, die bei der Erfüllung dieser Berichtspflichten gut abschneiden, sondern auch die Nennung der Namen der Unternehmen, die schlecht abschneiden. Für Unternehmensberatungen mag es sinnvoll sein, (gegen ein sicher nicht geringes Entgelt) entsprechende Reports zu erstellen und diejenigen Unternehmen hervorzuheben, die den Kriterien in hohem Maße entsprechen. Nähme man das Gebot der Transparenz allerdings ernst, würde man die Bewertungen aller Unternehmen  veröffentlichen.

(2) Wie kämen solche Regelungen, wie sie in dem Artikel zu Recht befürwortet werden, in einem Fall wie der Sklaverei in Katar zum Tragen, wären sie wirksam? Nicht nurAmnesty weist darauf hin: „… im Golfstaat Katar [werden] Tausende Arbeitsmigranten ausgebeutet [..], um die Infrastruktur für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 aufzubauen. In einigen Fällen kommen die Arbeitsbedingungen in Katar Zwangsarbeit gleich. Der Fußballweltverband FIFA weiß von diesen Menschenrechtsverstößen und hat bisher dennoch dabei versagt, eine weitere Ausbeutung von Arbeitsmigranten zu verhindern“ (https://www.amnesty.de/2016/3/31/katar-ausbeutung-von-arbeitsmigranten-fuer-fussball-wm-2022). Die FIFA weist die Verantwortung interessanterweise den Unternehmen zu; ihr Präsident Blatter sagte am 2.12.2014 laut The Guardian: „Speaking during a visit to Sri Lanka, the Fifa president said the workers were employed by companies from Germany, France and other European countries and ‚they are responsible for their workers and not Fifa'“ (https://www.theguardian.com/football/2014/dec/02/sepp-blatter-fifa-responsibility-workers-qatar-world-cup). Wer profitiert vom Geschäft mit der Weltmeisterschaft, von den Bauprojekten etc.? Die FIFA gewiss, zudem viele deutsche Unternehmen (eine Beschreibung einiger Aktivitäten und Verweise auf Stellungnahmen von Unternehmen, aber auch der FIFA, hat Human Rights Watch gesammelt; vgl. https://business-humanrights.org/en/who-is-doing-what-qatar-2022). Wie kann wie dem Fall von Katar vorgegangen werden? Diese Frage ist sicher nicht leicht zu beantworten. Aber Regelungen, die Unternehmen dazu verpflichten, Maßnahmen gegen Sklaverei lediglich zu berichten, sind allein kaum ausreichend.

Quelle des Blogbeitrages: https://www.leadership-insiders.de/sklaverei-ist-laengst-nicht-geschichte-fuehrungswissen-zum-mitreden/

„The Social Protection of Workers in the Platform Economy“ – new research report

Interesting research report: „The Social Protection of Workers in the Platform Economy„.

 The research was conducted for the Employment and Social Affairs (EMPL) Committee of the European Parliament by an international team of researchers at the Centre for Employment Relations Innovation and Change (CERIC), Leeds University Business School, under the leadership of Professors Chris Forde and Mark Stuart. 

New paper: Empirical study on „the voluntary precariat in the value chain“ – home-based garment production in Turkey

„This article explores the organizational characteristics and distinctive settings of the labour process of home-based garment work in the context of embedded control and consent relations in local garment productions in Turkey. Using Turkey as the case example of a garment export country in the global economy, the article explores the nature and organization of home-based piecework at the micro level within a broader global garment production chains perspective. Conducted in two Turkish cities, the study analyses the different cultural backgrounds of female workers and two distinct types of work, namely hand stitching and machine sewing of garments. The findings highlight the relationship between the cultural backgrounds of workers and the different types of work they undertake with control and consent practices as well as the patriarchal societal structure and relations in the context of local labour control regimes.“

Source: Tartanoğlu, Şafak (2017): The voluntary precariat in the value chain. The hidden patterns of home-based garment production in Turkey. In: Competition & Change. DOI: 10.1177/1024529417745475.

„Gute Arbeit ohne Wachstum?“

„Auf einer Tagung der Evangelischen Akademie in Tutzing hielt Klaus Pickshaus, ehemaliger Bereichsleiter für Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik beim Vorstand der IG Metall, im Mai 2017 einen Vortrag zum Thema “Strategien für gute Arbeit in der Postwachstumsgesellschaft”. Die Tagung hatte das Thema “Gute Arbeit ohne Wachstum? Zukunftsfähiges Wirtschaften in einer Postwachstums-Gesellschaft” . Dabei ist für Klaus Pickshaus das “Magische Viereck einer Nachhaltigkeitsstrategie” aus “ökologischer Nachhaltigkeit, beschäftigungspolitische Nachhaltigkeit, [ein] nachhaltiges Wettbewerbsmodell” und eine “nachhaltige Qualität der Arbeit / gute Arbeit” der zentraler Lösungsansatz, in dessen Mittelpunkt eine entwickelte “öko-soziale Wirtschaftdemokratie” stehen muss.“ (Quelle: http://www.labournet.de/?p=121440)
Die Präsentationsdatei des Vortrages von Klaus Pickshaus kann man hier herunterladen: http://klaus-pickshaus.de/wp-content/uploads/2017/05/Tutzing_Input_neu.pdf.
Die weiteren Beiträge auf der Webseite von Klaus Pickshaus sind ebenfalls lesenswert: http://klaus-pickshaus.de